Neapolitanische Schule (Malerei)

Massimo Stanzione: Mädchen in neapolitanischer Tracht mit Hahn, 1635, Fine Arts Museums of San Francisco

Als Neapolitanische Schule[1] bezeichnet man in der Kunstgeschichte eine eigene Richtung der Malerei in der süditalienischen Stadt Neapel und im ehemaligen Königreich Neapel. Die Blütezeit reichte vom späten 16. bis zum 18. Jahrhundert.

Es handelt sich um eine eigene Ausprägung der bildenden Kunst, die im Laufe der Zeit unter dem Einfluss einiger führender Protagonisten unterschiedliche Stilvarianten annahm und auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf die übrige italienische, die spanische und europäische Malerei ausübte, ab dem späten 17. Jahrhundert besonders auch auf die Freskenkunst.

Für die vielen Kirchen der Stadt und private Mäzene entstand vor allem ein großer Anteil an religiöser Malerei, die neben den üblichen christlichen Szenen und Madonnenbildern auch von Darstellungen typisch neapolitanischer Schutzpatrone wie San Gennaro, oder der Heiligen Lucia und Rosalia geprägt ist. In naturalistischer Weise gehen auch Figuren aus dem einfachen Volk prominent in die Komposition ein. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurden auch mythologische Szenen immer beliebter.

Domenico Morelli und Vincenzo Petrocelli waren die Gründer der Zeichenschule an der Akademie der Schönen Künste in Neapel. Ihre entscheidende Zusammenarbeit trug dazu bei, die Grundlagen der „neapolitanischen Malerei“ zu schaffen. Die neapolitanische Malerschule, von ihnen gegründet, zeichnete sich durch ihren bedeutenden Beitrag zur italienischen Malerei aus und beeinflusste eine nachfolgende Generation von Künstlern.

  1. Vergl.: Neapolitanische Schule. In: Heinrich August Pierer (Begr.): Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 874.

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